(4) Alte Pulvermühlen im Helenental In einer Pulvermühle wurden nach Erfindung bzw. Verbreitung des Schwarzpulvers im ausgehenden Mittelalter die zur Pulverherstellung notwendigen Zutaten Holzkohle, Schwefel und Salpeter gemahlen oder zerkleinert und zur explosiven Mischung zusammengestellt. Da die Pulvermühlen mit Hilfe von Wasserkraft angetrieben wurden, lagen sie in der Regel in Flussauen. Holz zur Holzkohlherstellung gab es in den das Dhünntal umgebenden Wälder ausreichend. Die Schwarzpulverherstellung war ein explosives Geschäft. Häufig kam es zu Unfällen. Deshalb durften die Mühlen auch nicht in der Nähe von Ortschaften stehen. Später wurde das Schwarzpulver vom Schießpulver (besteht aus Cellulosenitrat) verdrängt. Heute liegen im Helenental entlang des Weges nur noch die Relikte mehrerer hintereinander liegender Anlagen zur Herstellung von Schwarzpulver aus den letzten 3 Jahrhunderten. Im Gelände zu sehen sind bedeutende Reste der Wasserkraftanlagen, die eigentlichen Pulvermühlen, Schutzwälle, Bunker und Wohngebäude. Diese frühen industriellen Anlagen waren wichtiger Arbeitgeber für die Region und auch Rohstoffe (Holzkohle) und Transportmittel (Pferde) wurden aus der unmittelbaren Umgebung bezogen. Die industrielle Produktion mit Einsatz einer der ersten Dampfmaschinen im Rheinland hat Spuren hinterlassen, die heute im idyllischen Tal erst einmal gefunden und gedeutet werden müssen. Deshalb werden seit einigen Jahren fachkundige Führungen durchgeführt. Die Mühlen sind ein bedeutenden industriehistorisches Relikte und inzwischen ein geschütztes technisches Bodendenkmal. Führungen bietet z.B. der Verein „Landschaft und Geschichte e.V.“. |